Ausstellung „Todesopfer rechter Gewalt“ in der Lessing-Schule

Die Oberstufe der Lessing-Schule hatte heute – wie überall in NRW – ihren ersten Schultag nach den Sommerferien. Und es war ein besonderer Tag, denn um 11:30 Uhr waren die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe nicht in ihren Klassenräumen sondern gemeinsam mit geladenen Gästen in der Aula zur Eröffnung der Ausstellung „Todesopfer rechter Gewalt“. Annette Schnoor von der Initiative „Langendreer und Werne gegen Nazis“ leitete durch die Veranstaltung und betonte die Bedeutung dieser Austellung angesichts der Rechtsentwicklung in Europa.

Die Initative hat diese Ausstellung nach Bochum geholt und in der Lessing-Schule Lehrerinnen und Schulleitung gefunden, die diese Ausstellung gerne in ihren Räumen präsentieren wollten. Andrea Busche, Bezirksbürgermeisterin von Bochum-Ost verwies darauf, dass aktuell die Rechte in der Querdenkerszene eine Akzeptanz unter „normalen“ Bürgerinnen gefunden habe. Das mache klar, dass wir entschieden gegen Verschwörungen und fake-news auftreten müssen, denn das nütze rechten und rassistischen Ideologien. Ingolf Seidel sprach für den Verein „Opferperspektive e.V.“, der die Wanderausstellung betreut und aktualisiert. Die Ausstellung zeige eindrücklich Opfer rechter Gewalt seit 1990, aber es müsse auch klar sein, dass es sich bei den hier dargestellten 183 Fällen nur um die bekannten handele – denn es gebe eine Dunkelziffer, die darauf zurückzuführen sei, dass bei der Verfolgung häufig die politische Motivation außer acht gelassen werde. Bis 2000 haben Polizeiberichte rassistische oder homophobe Morde gar nicht als politisch motiviert geführt.

Die Führungen durch die Ausstellung finden täglich statt und werden morgens von Schülerinnen und Schülern der Lessing-Schule selbst durchgeführt. Eine Reihe von Klassen – auch anderer Bochumer Schulen – haben sich bereits angemeldet. Es sind aber noch Zeiten frei, in denen Führungen durchgeführt werden. Anmeldung bitte über Langendreer/Werne gegen Nazis.

SHO/ROS